Weiterbildungen von Coaches – eine Notwendigkeit zur Qualitätssicherung

Weiterbildung Systemischer_CoachUnd unterliegt damit wie jeder andere Mensch einem ständigen intrapsychischen Prozess, gesellschaftlichen Wandlungen und eigenen unterschiedlichen Lebensspannen. Die Aufgabe eines jeden professionellen und verantwortlichen Coaches muss darin bestehen, diese Aspekte seiner eigenen Entwicklung kontinuierlich während seiner gesamten beruflichen Laufbahn zu reflektieren, neu zu bewerten und ehrlich mit sich selbst zu sein.

Wach bleiben – Neues zulassen – Offenheit für eigene Veränderungen ist die Devise, der bekannte „blinde Fleck“ macht auch vor Coaches nicht halt.

Ich möchte hier davon ausgehen, dass jeder praktizierende Coach eine Ausbildung mit einem entsprechenden Anteil an Selbsterfahrung absolviert hat. Die Kriterien über eine qualifizierte Ausbildung werden vielfach debattiert. Und das ist auch gut so!

Der Roundtable der Coachingverbände bemüht sich um Qualitätssicherung und die Stiftung Warentest hat 2013 eine Empfehlung gegeben, was eine gute Einstiegsqualifizierung bieten sollte. Wichtig ist festzuhalten, dass der Beruf Coach kein Ausbildungsberuf, sondern eine Weiterbildung ist, aufsetzend auf andere Grundberufe und Berufserfahrungen. Welches die richtige Coachingmethode- oder schule ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Dennoch: Von Heilsversprechen und esoterisch eher fragwürdigen Methoden, die jeglicher wissenschaftlichen Basis entbehren, sollte nach meiner Meinung Abstand genommen werden. Der Coach-Beruf ist helfend und nicht heilend. Getreu dem Motto in Abwandlung des bekannten Spruches „Wer heilt hat Recht“ stimmt für den professionellen Coach „Wer hilft hat Recht.“

Das Profil und die Qualität eines Coaches schärfen sich wie in fast jedem anderen Beruf auch mit langjähriger Erfahrung. Und im Laufe dieser Zeit der Praxis entwickelt sich der Coach fachlich und (hoffentlich) persönlich. Die besondere Herausforderung als Coach ist, diese Entwicklung bewusst und hinterfragend zu erleben – und in meinen Augen macht das diesen Beruf so attraktiv und wertvoll.

„Menschen können sich in zwei Richtungen weiter entwickeln. Horizontal werden sie immer besser in ihrem Fach und/oder lernen neues Verhalten. Vertikal erweitert sich auch ihr Denken; ihr Radius und die Zahl wahrgenommener und integrierter Aspekte werden größer.“ (Svenja Hofert, 2016, S. 1) Es geht darum transformativ zu sein. Das heißt nicht nur seinen bekannten Horizont mit neuen Informationen anzureichern, sondern diesen zu erweitern – also nicht nur ein Gefäß weiter zu füllen, sondern ein weiteres Gefäß zu erstellen. (Svenja Hofert, zu J. Loevinger 2016, S. 1)

Die Ich-Entwicklung ist unabdingbar, um als Coach zu reifen. Zum Beruf des Coaches gehört es, neue Denkmuster zu entwickeln und dafür braucht es neue Impulse. Ein Thema, das der Coach in seiner Grundausbildung behandelt hat, kann nach einigen Jahren wieder ganz andere Perspektiven aufzeigen und neue Ansätze bieten. Denn der Coach sieht sich in seinem (Er-)Leben während einer neuen Lebensspanne mit neuen Herausforderungen konfrontiert.

Die Lebensspannenpsychologie nahm in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts eine wichtige Rolle in der Entwicklungswissenschaft ein. Charlotte Bühler formuliert: „Der Mensch als Ganzer…lebt sein Leben in teilweise unbewusster, teilweise bewusster Regulierung seines Systems“ (Pawlik, 2006, S. 278)

Während dieser Regulierung und Entwicklung durchläuft jeder im Laufe des Lebens mehrere Stationen. Nimmt man die psychosozialen Stadien nach Erik Erikson zugrunde befindet sich der Coach in der Regel im mittleren Erwachsenenalter und ist damit in seiner eigenen Entwicklung im Prozess der Generativität oder Stagnation seiner eigenen hedonistischen Interessen. (Pearson Studium, 2008, S. 389)

Und damit ist meines Erachtens ein zentraler Punkt genannt, denn der Beruf als Coach ist ein verführender – verführend Macht auszuüben! In diesem Zusammenhang ist die Bedeutung des Satzes „Der Coach ist auch nur ein Mensch“ besonders wichtig. Die Ausübung des Berufes, das Ansammeln von immer mehr Auszeichnungen und Zertifikaten kann dazu verführen, die so viel gepriesene Augenhöhe mit dem Klienten zu verlassen. Selbsternannte Gurus, völlig überteuerte Ausbildungen und zweifelhaft erfundene Methoden ohne jeden wissenschaftlichen Hintergrund durchsetzen die Coaching-Szene und machen diese fragwürdig.

Deshalb sind Weiterbildung, Inter- und Supervision für uns so wichtig und fester Bestandteil unserer gesamten Berufslaufbahn. Dabei sollte die Leitfrage für mich immer bleiben: Was motiviert mich, Coach zu sein?

Nach McClelland gibt es zwei zentrale Motivtypen: 1. Das personalisierte Handeln und 2. das sozialisierte Handeln. Im Ersteren geht es darum, sich selbst zu berauschen, sich zu erhöhen und wichtiger zu fühlen. Das sozialisierte Handeln ist das Agieren im Dienst der guten Sache und die Möglichkeit Anderen zu helfen ohne altruistisch zu sein. (Pawlik, 2008, S. 245)

Das Credo sollte also lauten: Warum tue ich das was ich tue? Was ist meine Motivation? Wie verändere ich mich?

Neben diesen speziellen Anforderungen an den Coach bestehen die allgemeinen Herausforderungen der heutigen Wissensgesellschaft und das damit verbundene lebenslange Lernen. (https://portal.hogrefe.com/dorsch/lebenslanges-lernen-basiskompetenzen, letzter Zugriff 13.09.2016)

Neben der Introspektion des Coaches halte ich eine intrinsische Motivation, das eigene Wissen und Handwerkzeug zu erweitern um den Anforderungen der sich schnell entwickelnden Gesellschaft anzupassen für unabdingbar.

Fazit: Als Coach ist man nie fertig – und das ist das Schöne daran!

Mayk Int-Velt I Business Trends Academy I 09/2016

Die Business Trends Academy

Die Coaching-Module in der Business Trends Academy bietet mit bis zu 540 Zeitstunden Unterricht, einer begrenzten Teilnehmerzahl von 12 Personen pro Modul und einem umfangreichen Methodenmix eine zeitgemäße und praxisnahe Coaching-Weiterbildung.

Neben der Vermittlung von Fachwissen wird Wert auf die kontinuierliche Anwendung durch Gruppen- und Einzelübungen gelegt. Darüber hinaus ist die Selbsterfahrung fester und wichtiger Bestandteil der Weiterbildung. Der Einsatz von mehreren Dozenten pro Kurs sichert die Methodenvielfalt. Mit jedem Teilnehmer wird vor jedem Kurs ein intensives Beratungsgespräch geführt, um über die Inhalte und Ziele des Kurses zu sprechen und diese abzuklären.

Die Business Trends Academy (BTA) GmbH zählt zu den renommiertesten Anbietern beruflicher Weiterbildung und Einzelcoachings. Fach- und Führungskräfte aus allen Branchen schätzen den hohen Standard, die Themenbreite und die enge Vernetzung mit der Wirtschaft. Die Begleitung von mehr als 300 Fach- und Führungskräften monatlich und mehr als 20.000 Teilnehmern insgesamt haben die Academy zu einem der größten Management-Institute nicht nur im Berliner Raum gemacht.

Quellen:

Ich-Entwicklung: Die vergessene Ebene der Persönlichkeit, Svenja Hofert, 27.08.2016

Pawlik, Handbuch Psychologie, Springer Medizin Verlag Heidelberg 2006

Psychologie, Pearson Studium, 18. Aktualisierte Auflage, 2008, Richard J. Gerrig, Philip G. Zimbardo Lebenslanges Lernen, https://portal.hogrefe.com/dorsch/lebenslanges-lernen-basiskompetenzen Autoren B. Schober, Julia Klug, Monika Finsterwald, Christiane Spiel, letzter Zugriff 13.09.2016